Mein Leben als Musiker | Folge 114 | Ehrungskommers – Was so nicht in der Zeitung stand
22.10.2021 |

Vorbemerkung:

In der Zeitung der Main Post stand nach unserem Jubiläums- und Ehrungsabend nur ein recht einfach gehaltener Bericht, wer für wie viele Jahre geehrt wurde und was in den letzten 40 Jahren passierte. Dass gerade jetzt im Raum auch etwas passierte, war dem Zeitungsvertreter offensichtlich recht egal. Deshalb ist mein Artikel jetzt vielleicht nicht so witzig und ironisch wie der letzte, dafür zeigt er aber meine Gedanken und Gefühle auf, die ich während des erwähnten Abends hatte und ich denke, dass auch die (oder gerade die?) es wert sind, niedergeschrieben zu werden. Vermutlich stehe ich dabei nicht alleine mit meiner Meinung da:

Zum Kommersabend:

Kommersabende und Ehrungen sind lang und -weilig. Als Mitglied in einem ordentlichen Verein muss man halt alle paar Jahre da durch und dann hat unser Verein auch noch Jubiläum – na gut. Schon bei den Proben zu unserer Jubelfeier hat man aber mitbekommen, dass die Veranstaltung vermutlich gar nicht langweilig wird, hat sich unser Vorstand doch einiges einfallen lassen, was wir unserem Publikum präsentieren können. So kam es, wie es kommen musste und ich habe mich auf den Abend gefreut. Also nicht lange gefackelt, neue Tracht übergezogen und schon ging es los.

Prompt die nächste gute Nachricht direkt an diesem Abend: Wie es sich für einen guten Gastgeber gehört, der zur Geburtstagsfeier einlädt, mussten die Gäste weder für Getränke noch für Essen zahlen. Sämtliche Unkosten übernahm das Geburtstagskind. Als zusätzliches Geschenk gab es für jeden aktiven Musiker einen eigenen Weinhumpen, der auch noch mit dem Namen des Spielers versehen wird. Das ist nicht nur Coronakonform sondern auch eine tolle Überraschung.

Passend dazu präsentierten wir auch die Weinschorle der Eußenheimer Musikanten – der erste Musikverein (zumindest kenne ich keinen anderen), der eine eigene Weinkreation auf dem Markt hat. Anmerkung des Verfassers: Okay, spätestens jetzt weiß ich, dass das auf jeden Fall der richtige Verein ist, dem ich angehören darf.

Gespielt wurde an diesem Abend auch viel und aufmerksamen Zuhörern ist nicht nur aufgefallen, wie spielfreudig die Kapelle sich präsentierte, sondern dass die Stücke auch durchaus immer einen Bezug zum Thema hatten: So bedankten wir uns beispielsweise mit dem Stück Thank You For The Music explizit bei den Gründern der Kapelle. Ein Hoch auf uns (das hat vielleicht noch im Programm gefehlt), unsere Vorstandschaft und auf Reiner, der uns immer wieder mit seinen Ideen überrascht und den Verein lebendig hält. Anmerkung des Verfassers: Manche aktive Vereinsmusiker waren noch gar nicht geboren, da war Reiner schon erster Vorstand!

Zurück zum Abend: Die Rede des Bürgermeisters ist vielleicht noch hervorzuheben. Ich fand sie sehr gut und hat sie vieles auf den Punkt gebracht. 40 Jahre Musikverein heißt auch 40 Jahre Geselligkeit und 40 Jahre Bereicherung des Dorflebens usw. Vielleicht hat unser Vorstand aber die Parkgarage auf dem Dorfplatz in seiner vorhergehenden Rede so arg als Probelocation gelobt, sodass der Bürgermeister dachte, sein Vorgänger hat uns schon einen Proberaum zur Verfügung gestellt und er braucht nicht mehr tätig werden. Bei einer Eußenheimer Musikantenschorle sollten wir das demnächst doch lieber noch einmal klarstellen, dass auch eine noch so schon beleuchtungsfähige Garage keinen Proberaum ersetzt.

Insgesamt ist für den Abend festzuhalten: Lang war die Veranstaltung schon, aber langweilig nein. Und wer feiert schon seinen 40. Geburtstag nur kurz?