Mein Leben als Musiker | Folge 116 | Das Sommerloch
07.08.2023 | Sebastian Hilberth
Sommerzeit- Ferienzeit. Eigentlich schön, nur leider fällt manch ein Musiker in ein Sommerloch. Pause! Keine Proben, keine Auftritte. Um das abzufangen habe ich mir gedacht, es wird Zeit für einen neuen Beitrag auf der Homepage, ein Rückblick auf Teile der letzten Musiksaison!
Es kann durchaus vorkommen, dass für einen „Nicht-Eußenheimer Musikanten“ – soweit sich hier einer verirrt – nicht alle Reime und Anspielungen verstanden werden. Am besten lässt man sich das bei einem nächsten Aufeinandertreffen erklären und man kann vielleicht hinterher schmunzeln.
Beginnen werde ich im Januar und da sind wir traditionell schon recht mächtig in Faschingsstimmung. Von daher – los geht´s! Einzugsmarsch „Lang lebe unsre Fasenacht“
Auch wenn der Fasching rum war im Nu,
geb` ich jetzt noch meinen Senf dazu!
Wie es bei dem Thema muss es sein
Habe ich aber gedacht, ich schreib `nen Reim,
Wie ne Bütt soll es dann klingen
nur den Tusch, den müsst ihr euch selber bringen.
(Und ist der Reim auch manchmal Mist,
der untere Teil des Beitrags wieder ohne Reimform ist.)
Der Tusch ist wohl das Wichtigste bei `ner Sitzung
Und so sitzt man mit verkrampfter Haltung
Nämlich dem Instrument an der Fr…
Damit auf keinen Fall ein Tusch wird vergesse.
Aber trotzdem: Er kommt zu früh, er kommt zu spät,
Frank lächelt dann immer recht gequält,
bei gefühlten 600 Mal „da Taaa“
ist man halt nicht immer rechtzeitig da.
Erlebt haben wir Fasching echt viel,
davon ich jetzt erzählen will.
Die Technik spielte manchen Streich
Und behoben wurde das nicht immer gleich!
Auch in Karlstadt war es nicht der Technik Stunde,
Kein Problem: Spielen wir eine Stimmungsrunde!
Da singst du als Frank endlich ungehemm(s)t
Und wirst von Peter nicht ausgebremst.
So einem Bassverstärker wird es auch einmal zu dumm
Da brennt dann schnell die Sicherung
Beim Reparieren wird dann noch der Strom getrennt,
Unser Michl schnell auf die Bühne rennt.
Er erkennt das Problem nach langem Bangen
Und Frank und Tanja nach kurzer Zeit weitersangen.
In Hammelburg fiel auch die Sicherung
Vermutlich hatte die Sitzung hier einfach zu viel Schwung?
Mit einem letzten dreifachen Helau konnten wir dann die Faschingssession hinter uns lassen und uns wieder auf Blasmusik konzentrieren. Trompeten werden also gegen Flügelhörner getauscht, Saxophone gegen Klarinetten und Posaunen gegen Hörner, die elektrischen Instrumente werden weggepackt. Bei der Probe zeigen sich vor allem Teile des Flügelhorn- und Hornregisters begeistert: „Endlich a gscheite Musik“ und wenn man genau hinschaut, sieht man bei den Musikern ein Glitzern in den Augen.
In Wombach waren wir Gast zu Blasmusik PUR und wenn der Freitagabend auch noch etwas zäh war, machte der Samstag umso mehr Spaß. Ich erinnere nur an das Fernduell mit der Gruppe Böhmisch Blech auf der Gegenbühne, was nicht nur musikalisch sondern auch in den Ansagen ausgefochten wurde. Am Ende des Abends lagen sich dann aber nicht nur Reiner mit seinem Kompagnon, sondern sogar die beiden ersten Trompeter in den Armen. (Anmerkung der Redaktion: Dazu muss man wissen, dass Trompeter Alphatiere sind und wenn da zwei aufeinandertreffen, dann kann das auch mal nicht so einfach sein!) Auf jeden Fall sehen wir unsere musikalischen Kameraden wieder bei „fetzich, frängisch, böhmisch“!
Am 23. April ging es in den Biergarten – und da war es mächtig frisch. Trotzdem kamen die Massen und so war es zu Beginn eine sehr trockene Veranstaltung. Das Bier floss am Zapfhahn – vermutlich wegen der Kälte – nur sehr langsam in die Gläser. An dieser Stelle muss auch erwähnt sein, dass unser Mundschenk uns aus beruflichen Gründen verlassen hat und diesen Verlust müssen wir musikalisch und getränketechnisch erst einmal verarbeiten. Fest steht: Mit Elias wäre diese anfängliche Unterhopfung in einem Biergarten nie passiert.
Man könnte noch einige Termine aufzählen, so haben wir bei Andi und Daniela bei der Hochzeit gespielt und in Stetten beim Weinfest dem Regen die Stirn geboten, Sebastian bekam hier zudem sportlich als Haltungsnote eine glatte 9,6 für seinen Rückwärtssalto aus dem Hänger. Bedenkenswert war übrigens auch, dass das Material (Schlagzeughocker) unserer normalen Medleylänge nicht mehr gewachsen scheint. Hier sollten wir entweder unseren Kontaktmann Christian von K&M kontaktieren und uns als Dauerbelastungstestkapelle für deren Material bewerben oder vielleicht doch mal die ein oder andere Pause einlegen. (Anmerkung der Redaktion an alle aktiven Musiker: Vergesst den zweiten Vorschlag.)